Das Anspringen von Passanten ist mitunter nicht nur nervig, es bringt auch Ärger.
In der Natur ist das Anspringen aus Hundesicht eine freundliche Geste.

Das Hochspringen ist ein hundetypisches Verhalten. Der Hund macht in guter Absicht eine Unterwerfungsgeste, die vom Menschen falsch verstanden wird. Und da der Menschenmund nicht so einfach wie ein Hundemund zu erreichen ist, springt er an Ihnen hoch. Hunde zeigen dieses Verhalten nicht nur als Freundschaftsgeste, sondern auch um Futter zu erbetteln.

Wenn Sie ihren Hund anzuschreien, wird ihr Hund verstärkt versuchen, ihren Mund zu erreichen, denn er möchte Sie beschwichtigen. So beginnt ein Teufelskreis.

Als frischgebackener Welpenbesitzer hat man die Möglichkeit, seinem Vierbeiner von Anfang an klarzumachen, dass für Sie Anspringen eine absolut unerwünschte Form des Verhaltens ist.

Menschen darf ich nicht wie Hunde begrüßen (Welpen).
Diese abgewandelte Form des Lefzenleckens soll seine Unterwürfigkeit demonstrieren. Schimpfen wir mit unseren Welpen in diesem Moment, wächst in ihm der Drang, seine Unterwürfigkeit noch stärker unter Beweis zu stellen. Auch das Wegschubsen stellt keine sinnvolle Alternative dar. Der Welpe missversteht diese Behandlung vermutlich als Aufforderung zum Spielen. Meistens hilft es, einfach regungslos stehen zu bleiben und den hüpfenden Welpen zu ignorieren.
Welpen können Sie noch "ignorieren". Auch hier ist schon die Kommunikation die bessere Wahl.

Der Hund will sie freundlich gemeint, so wie andere Hunde im Hunderudel auch, begrüßen (Junghund und älter).
"Freudenausbrüche des Hundes völlig ignorieren, das heißt stumm wegdrehen bzw. abwenden, so daß der Hund ins Leere springt, und - falls möglich - weggehen."

Einer der schlimmsten Strafen für Ihren Hund, ist das Ignorieren.
Mit ignorieren ist gemeint: Absolutes nichtbeachten, zusätzlich wegdrehen ist die Steigerung, ohne dass ihr Hund weiss warum(das ist "die negative Strafe").
Sie kommen nach Haus, ihr Hund freut sich und wird sogleich bestraft?
Wird dadurch das Vertrauen bestärkt? Warum sollte Ihr Hund noch zu Ihnen kommen?
Sie schaffen sich neue Probleme ganz anderer Art! Es liegt in der Natur unserer Hunde sich zu begrüssen. Das gehört zu der Vertrauensbasis.

Hunde lernen durch direkte verknüpfung (Erfolg/Mißerfolg).
Hunde lernen durch Versuch und Irrtum, sie kennen kein richtig oder falsch, nur "das lohnt sich" und "das lohnt sich nicht" oder auch "das war gut für mich" und "das war schlecht". Lohnendes Verhalten wird wiederholt, nicht lohnendes erlischt irgendwann. Verknüpft wird innerhalb weniger Sekunden und beim Verknüpfen wird das Umfeld mit einbezogen.

Hunde die Menschen anspringen, können lernen, dass dieses Verhalten unerwünscht ist.
Ignorieren - Ihr Hund versucht an Ihnen hochzuspringen, Sie ignorieren ihn, funktioniert - irgendwann.
Ob und wann Ihr Hund das verknüpfen kann? Es fehlt das direkte Feedback. Ihr Hund wird bestraft - und weiss nicht warum. Die Verknüpfung fehlt. Das A und O der Humanphysiologie und mittlerweile auch der "Hundephysiologie" ist die Kommunikation. Agieren - Handeln - nicht abwarten und Teetrinken.

Sitz - Platz
Ist "geeignet". Geben Sie Ihrem Hund das Kommando "sitz" oder "platz". Die Lage entspannt sich erstmal. Bekommen Sie Besuch, sind diese Kommandos gut geeignet. Möchte Ihr Hund dennoch seine begrüßungszeremonie durchziehen - Leinen Sie ihn an. Durch Sitz und Platz weiss Ihr Hund aber immer noch nicht, dass er Menschen nicht anspringen soll.

Die "alte" Hundeschule
Versuch und Irrtum - das lohnt sich - das lohnt sich nicht.
Vor Jahren von Hundeschulen und Trainern empfohlen: Das Knie anwinkeln.
Das ist immer noch die effektivste Methode. Ihr Hund erreicht sein "Ziel" nicht. Das Knie wird nicht ruckartig angezogen, sondern nur ganz leicht angewinkelt. Der direkte Weg von Schnautze zu "Schnautze" ist damit verwehrt. Ihr Hund wird ganz schnell begreifen - das lohnt sich nicht - ich habe keinen Erfolg. Zusätzlich noch Verknüpfen mit "nein" - "runter" - "aus"... . Für den Lernerfolg ist ein direktes Feedback erforderlich.

Das kann ein "Hundehirn" verarbeiten und sehr schnell begreifen.
Üben sollten Sie diese "bewegungen" unter ausschluss der Offentlichkeit.

Freunde und Bekannte Verhaltensregeln aufzwingen? - Ist in der Praxis unbrauchbar.
Wollen Sie etwas erledigen, machen Sie es selbst - Kommando "Sitz" - "Platz" oder anleinen.

Wenn Sie Ihren Hund soweit hingebogen haben, dass er niemanden mehr anspringt - kommt ein lieber netter Passant, beugt sich zu Ihren Hund herrunter, knuddelt Ihn, von Schnautze zu "Schnautze" sind es nur noch ein paar Zentimeter ........ "das war gut für mich".

Ein kleiner Erfolg, der sofort verknüpft wird.

Genauso wie der Mensch, wird der Hund nicht mit dem Wissen geboren, was sich lohnt und was nicht. Er muß Erfahrungen machen, auch mit Hilfe anderer Hunde oder eben uns Menschen.

Wenn der Hund an Ihnen hochspringt
Den Hund nicht beachten. Zur Seite gucken und sich mit seinen eigenen Sachen beschäftigen. Nicht schimpfen, das verstärkt das Verhalten des Hundes denn dann wird sein Verhalten ja durch Aufmerksamkeit belohnt. Wer befürchtet, dass der Hund die Kleider verschmutzt oder zerreißt: Hund sanft wegdrücken, möglichst ohne Aggression. Dabei aber nicht mit
dem Hund sprechen und ihn nicht angucken.